Auf nichts Unumstößliches stoßen Leserinnen und Leser in diesem Blog. Alles ist Überlegung, nichts Überlegenheit. Standpunkte sind springende Punkte und Punktlandungen selten.
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Sonntag, 16. September 2012

Gerechtigkeitslücke

Sehr geehrte Frau Ursula von der Leyen,

hinsichtlich bestehender und drohender Altersarmut von Gerechtigkeitslücke zu sprechen ist ein Euphemismus par excellence, das passende Wort dafür lautet Ungerechtigkeit, aber abgesehen davon... Was soll das jetzt? Ist doch gar nicht Sommer. Welches Loch, äh, welche Materielücke gilt es denn zu stopfen?

Muss uns jetzt über alle Nachrichtenkanäle mitgeteilt werden, dass auch im Alter arm sein wird, wer es zuvor schon war?

Menschen, die vor Erreichen des Rentenalters materiell abgesichert waren, betrifft ihr Modell Zuschuss-Rente kaum.

Und dem Niedriglohnarbeiter, der mindestens 45 Jahre gesetzlich rentenversichert war bzw. mindestens 35 Jahre Pflichtbeiträge gezahlt und zusätzlich – wovon eigentlich? – mindestens 5 Jahre privat vorgesorgt hat, wird sein erworbener Rentenanspruch entweder verdoppelt oder auf 850,- € monatlich aufgestockt, je nachdem, was weniger ist. Mit geringfügig mehr als dem Existenzminimum sowohl auf ausreichende ärztliche Versorgung als auch auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verzichten zu müssen finden Sie würdevoll?


Sie nehmen die bekannten Brosamen-Stücke als Rohstoff für die Zuschuss-Brücke, diese Möchtegern-Krücke, die zwar hält, was sie verspricht, nicht jedoch, was Sie versprechen. Das sind aus der Mücke Elefanten? Wohl kaum!

Gebt uns nichts aus dem Zuschuss-Behälter in der Zeit kurz vorm Sterben, sondern vorher Arbeitgeber, die zur Arbeit auch Gehälter geben für das Leben.

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