Auf nichts Unumstößliches stoßen Leserinnen und Leser in diesem Blog. Alles ist Überlegung, nichts Überlegenheit. Standpunkte sind springende Punkte und Punktlandungen selten.
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Donnerstag, 18. März 2021

Covid-19 und eine altbekannte moralische Frage

Dürfen wir Menschenleben gegeneinander aufwiegen?
Soll der Tod weniger in Kauf genommen werden, um den vieler zu verhindern?

Ist es legitim, eine Straßenbahn, die in eine Gruppe von fünf Gleisarbeitern zu rasen droht, auf ein Nebengleis umzuleiten, wo sich nur ein Arbeiter aufhält, den sie überrollt?
Zählt ein Leben genau ein Fünftel fünf anderer? (Trolley-Gedankenexperiment)

Ist es legitim, ein gekapertes Flugzeug mit 164 Passagieren an Bord abzuschießen, wenn der Entführer es geradewegs in eine Großveranstaltung steuert?
Töten wir 164 ohnehin todgeweihte Menschen, um weitere Zehntausende zu retten? (Ferdinand von Schirach in "Terror")

Ist es legitim, in der Covid-19-Pandemie das Vakzin von AstraZeneca zu verimpfen, zu dessen seltensten Nebenwirkungen Hirnvenenthrombosen gehören, an denen einige sterben?
Opfern wir einen winzigen Bruchteil der Weltbevölkerung für Milliarden Überlebender? (Gesundheitspolitisches Dilemma März 2021)

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