Familie Frust, Familie Stink, Familie Sauer – benachbart in einem Berliner Mietshaus und befreundet – hatten für die Herbstferien gemeinsam ein Urlaubsdomizil im Land Brandenburg gemietet, dürfen nun aber nicht dort übernachten. Beherbergungsverbot, es sei denn, sie legen für alle 11 Personen, 6 Erwachsene und 5 Kinder, je einen aus eigenen Taschen zu zahlenden negativen Corona-Test vor. 1540,- € wären allerdings das Dreifache von dem, was sie bei Nichtanreise an Storno-Gebühren zahlen müssen. (Kostenfreie Stornierung ist nicht möglich, denn niemand von ihnen ist unvorhersehbar kurzfristig erkrankt und Corona wird als höhere Gewalt nicht anerkannt.) Sie entschieden sich gegen Corona-Tests, für Stornierung und fahren nun täglich Regionalzug – morgens in den Spreewald, abends wieder zurück.
Sie sind nicht die einzigen, die so handeln.
Dass das Infektionsrisiko in Zügen der Deutschen Bahn geringer ist als in Ferienwohnungen, Pensionen oder Hotels, darf bezweifelt und obendrein befürchtet werden, dass die nächsten rechtsoffenen Versammlungen bzw. Demonstrationen gegen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie an noch mehr Zulauf gewinnen.
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