Auf nichts Unumstößliches stoßen Leserinnen und Leser in diesem Blog. Alles ist Überlegung, nichts Überlegenheit. Standpunkte sind springende Punkte und Punktlandungen selten.
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Sonntag, 18. September 2016

Wahltag in (erb)ärmlicher Zeit

Gegenüber vom sonntäglichen Wahllokal, das sonst wochentäglich Mahllokal (Mensa) einer Weddinger Schule ist, sah ich die Keramikarbeit eines Schülers an der Wand: ein Teller, der individuelle Vorlieben abbildet.



Dazu die Worte:

Das ist mein Teller.
Das ist ein Plasmafernseher.
Das sind die zwei Lautsprecherboxen.
Das ist ein Stuhl.
Hier ist ein Teppich.
Da ist eine ausgekippte Bierflasche.

Mein Teller ist dafür da, so kleine Sachen
reinzulegen, zum Beispiel Chips oder so.



Wurde im Deutschunterricht Nachkriegsliteratur behandelt und der Schüler ahmte nun Günter Eichs "Inventur" nach? Was damals von Armut zeugte, gerät heute zum Armutszeugnis? (Das Kind kann nichts dafür.)

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