Es war einmal ein Kind, das wurde von allen Übrig genannt. Eigentlich hieß es nicht Übrig, aber sein richtiger Name war längst in Vergessenheit geraten. Übrig war klug, geschickt und fleißig. Da es aber kaum sprach, weder Freude noch Ärger mit anderen teilte und keinen Gefallen an Geselligkeit zeigte, war es abends und sonntags, wenn nicht gearbeitet wurde, übrig. Seine Arbeit wurde eher als selbstverständlich denn als erwähnenswert betrachtet, nicht jedoch seine sonstige Anwesenheit oder gar sein Bedürfnis nach Obdach, Kleidung und Nahrung. Das Kind übernachtete in einer selbst gezimmerten Hütte am Rande des Dorfes, ging in Lumpen gehüllt und nährte sich von dem, was andere übrig ließen. Spott und üble Nachrede galten ihm...
So fängt es an, mein nächstes Märchen. Bis jetzt. Ich weiß noch nicht genau, wie es weitergeht, wohl aber, dass für Übrig alles gut endet und ich den Anfang noch etliche Male ändern werde. Das ist das Schicksal aller Anfänge: Sie verlieren im Laufe des Schreibens ihre Anfänglichkeit.
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