Auf nichts Unumstößliches stoßen Leserinnen und Leser in diesem Blog. Alles ist Überlegung, nichts Überlegenheit. Standpunkte sind springende Punkte und Punktlandungen selten.
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Dienstag, 18. Juli 2023

Massenaussterben auf der Erde

Es stirbt nie alles Leben. Nur eine große Masse. Gefräßige, die nicht mehr satt werden, und an spezielle Lebensräume Angepasste, die Veränderungen nicht standhalten, müssen gehen. 

Am Ende des Ordoviziums vor etwa 450 bis 440 Millionen Jahren starben Gliederfüßer, Schwämme, Stachelhäuter sowie Weich- und Wirbeltiere wegen Vereisung riesiger Landflächen und infolgedessen sinkenden Meeresspiegels und Kälte aus. 

Anschließend ging das Leben weiter und neue Arten entstanden. 

Warum im Devon vor etwa 372 bis 359 Millionen Jahren 50 bis 75 Prozent aller Fische, Korallen und Bewohner mittlerweile ergrünter Landflächen ausstarben, während die meisten Pflanzen überlebten, ist unklar. Sauerstoffarmut in den Ozeanen? Vulkanausbrüche? Asteroideneinschläge? Eine erdnahe Supernova? 

Anschließend ging das Leben weiter und neue Arten entstanden. 

Beim Übergang von Perm zu Trias vor etwa 252 Millionen Jahren starben mehr als 90 Prozent aller Fossilien bildenden Arten sowie 75 Prozent der Landtierarten aus. Außerdem verschwand ein Großteil der Vegetationsbedeckung. Grund für den Zusammenbruch fast aller Ökosysteme waren wohl gewaltige Vulkanausbrüche in Sibirien. 

Anschließend ging das Leben weiter und neue Arten entstanden. 

Beim Übergang von Trias zu Jura vor etwa 201 Millionen Jahren starben 75 Prozent aller Arten aus. In den Meeren wurden die Riffe fast und die Kegelzähne gänzlich vernichtet. Vom Festland verschwanden mit Ausnahme der Krokodile sämtliche großen Archosaurier. Als Ursache werden ein Asteroideneinschlag, starke Schwankungen des Meeresspiegels oder erneute starke vulkanische Aktivität vermutet. 

Anschließend ging das Leben weiter und neue Arten entstanden. 

Beim Übergang von Kreidezeit zu Paläogen vor etwa 66 Millionen Jahren starben die Dinosaurier aus. Als Auslöser gilt ein Asteroid von 10 bis 15 Kilometern Durchmesser, der die Halbinsel Yukatan in Mexiko traf. Fauna und Flora änderten sich in der Folge weltweit und tief greifend. Wahrscheinlich gingen knapp 60 Prozent aller Arten zu Grunde. 

Anschließend ging das Leben weiter und neue Arten entstanden. 

Demnächst sterben die Menschen aus, diese hoch spezialisierten und großen, gefräßigen Gierschlunde. Eine Erderwärmung, die sie durch ihre zügellose Ausbeutung natürlicher Ressourcen forcieren, wird große Teile des Polareises sowie der Gletscher schmelzen und dadurch den Meeresspiegel ansteigen und Küstenregionen überfluten lassen. Die verbleibenden Landflächen werden durch extreme Trockenheit und Temperaturen, bei denen Zelleiweiß gerinnt, menschenfeindlich. 

Das Leben auf dem blauen Planeten geht anschließend weiter. Schildkröten könnten es schaffen. Sie haben Trias, Jura und Kreidezeit getrotzt, sind genügsam und offenbar anpassungsfähig. 

Ob auch noch neue Arten entstehen, erfahren wir nicht. 

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