Auf nichts Unumstößliches stoßen Leserinnen und Leser in diesem Blog. Alles ist Überlegung, nichts Überlegenheit. Standpunkte sind springende Punkte und Punktlandungen selten.
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Sonntag, 7. Juli 2013

Erblassend-erblasster Mann

Aschenbecher leert er,
Dreck beiseite kehrt er.
Man lachte oft den bunten Mann
wie Leuchtreklame aus und an.

Die grünen Augen strahlten blau,
Gelb im Haar verdeckte Grau,
in rotem Hemd und blanker Weste
entsorgte er die Essenreste.

Man sah ihn wohl, doch ihm nicht an,
dass er auch ehrlich putzen kann,
bis ein starker Regen kam
und ihm die falschen Farben nahm.

Ihn im Regen stehen lassend
sieht man nunmehr nass erblassend
den Mann, nur seine Botschaft kaum,
denn er hält sie arg im Zaum,

sie stellt allein sich dar:
Ich bin wahr,
wahrhaftig im Gerinnsel
der Farben erblasst.
Lasst
von mir eure Finger und Pinsel!
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Sehr sicher hat Christine ihr Gedicht "Irritation" vom gelben Mann (http://www.gedankenflug.eu/poesie.html) nicht gemeint, wie ich es verstanden, und noch weniger, wie ich mein Verständnis dem geh-dicht vom erblassend-erblassten Mann zugrunde gelegt habe, aber so ist das halt.

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