schreib-blog fuer assoziationen, gedanken, gedichte, maerchen
wortort. miriam hartz an wort und stelle
Auf nichts Unumstößliches stoßen Leserinnen und Leser in diesem Blog. Alles ist Überlegung, nichts Überlegenheit. Standpunkte sind springende Punkte und Punktlandungen selten.
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Montag, 1. September 2025
ADHS- und autismuskompatibles Smartphone
Das FairPhone 6 hat einen sogenannten Detox-Schalter – leuchtend gelb, erhaben, unübersehbar. Damit lässt sich das Handy in einen Sparmodus mit sehr reizarmem Bildschirm schalten, von dem aus ganze fünf Apps aufgerufen werden können. Alles Unwesentliche verschwindet. Super, oder?
Freitag, 1. August 2025
Politisch korrektes Nachrichten-Sprech
Wer vom behinderten Menschen als einem Menschen mit Behinderung spricht, ist sehr wahrscheinlich Mensch mit Journalismus.
Dienstag, 29. Juli 2025
Krebsdiagnostik bzw. das Spiel mit der Angst
Bitte ziehen Sie eine Wartenummer!
Aber...
Ziehen Sie bitte eine Wartenummer!
Ich bin mit Termin...
Sie müssen eine Wartenummer ziehen!
Im Wartezimmer sitzen längst Wartende mit Wartenummern.
Ich ziehe ebenfalls eine Nummer, setze mich und warte.
Fast geschieht nichts.
Etliche Wartende gucken auf Handys,
einige gucken zu anderen Wartenden,
andere gucken dumm aus der Wäsche
oder gucken gegen die Wand.
Auch ich gucke.
Tut sich vielleicht ein Guckloch auf?
Das Fenster zieht mich in seinen Bann.
Ich gucke hindurch.
Draußen verdecken Wolken die Sonne.
Auch das Zimmer will dunkel werden.
Der Sensor über den Köpfen der Wartenden
lässt das allerdings nicht zu,
klickt und schaltet die Leuchtröhren ein.
Weiter geschieht nichts.
Eine Stunde lang nichts weiter.
Plötzlich schnarrt von irgendwoher eine Computerstimme:
Nummer achthundertsechsundneunzig, bitte!
Die Wartenden lassen vor Schreck ihre Wartenummern fallen.
Jemand entsinnt sich,
Nummer achthundertsechsundneunzig gezogen zu haben,
steht auf und begibt sich ins Anmeldezimmer.
Dann geht es hintereinander weg.
Im Anmeldezimmer werden allen neue Nummern zugeordnet,
nämlich die der Sprechzimmer entlang des langen Ganges,
in dem es erneut zu warten gilt.
Diesmal kein Fenster, stattdessen Türen.
Warten auf das Ende des Wartens.
Die Tür direkt neben mir öffnet sich.
Was wollen Sie?
Ich habe ein Knötchen unter der Brust. Was ist das?
Krebs nicht!
Sie haben noch gar nicht untersucht!
Eine Alterswarze, herrje! Nun zeigen Sie schon!
Das ist eine Warze?
Ja! Die werde ich entfernen!
Nein, die ist harmlos; die will ich behalten!
Zum Teufel, wozu sind Sie denn gekommen?
Die Antwort bleibe ich schuldig
und entziehe mich ärztlichem Zugriff
durch Flucht nach draußen.
Die Wolken weichen soeben zurück,
geben den Blick auf die Sonne frei,
es wird hell.
Aber...
Ziehen Sie bitte eine Wartenummer!
Ich bin mit Termin...
Sie müssen eine Wartenummer ziehen!
Im Wartezimmer sitzen längst Wartende mit Wartenummern.
Ich ziehe ebenfalls eine Nummer, setze mich und warte.
Fast geschieht nichts.
Etliche Wartende gucken auf Handys,
einige gucken zu anderen Wartenden,
andere gucken dumm aus der Wäsche
oder gucken gegen die Wand.
Auch ich gucke.
Tut sich vielleicht ein Guckloch auf?
Das Fenster zieht mich in seinen Bann.
Ich gucke hindurch.
Draußen verdecken Wolken die Sonne.
Auch das Zimmer will dunkel werden.
Der Sensor über den Köpfen der Wartenden
lässt das allerdings nicht zu,
klickt und schaltet die Leuchtröhren ein.
Weiter geschieht nichts.
Eine Stunde lang nichts weiter.
Plötzlich schnarrt von irgendwoher eine Computerstimme:
Nummer achthundertsechsundneunzig, bitte!
Die Wartenden lassen vor Schreck ihre Wartenummern fallen.
Jemand entsinnt sich,
Nummer achthundertsechsundneunzig gezogen zu haben,
steht auf und begibt sich ins Anmeldezimmer.
Dann geht es hintereinander weg.
Im Anmeldezimmer werden allen neue Nummern zugeordnet,
nämlich die der Sprechzimmer entlang des langen Ganges,
in dem es erneut zu warten gilt.
Diesmal kein Fenster, stattdessen Türen.
Warten auf das Ende des Wartens.
Die Tür direkt neben mir öffnet sich.
Was wollen Sie?
Ich habe ein Knötchen unter der Brust. Was ist das?
Krebs nicht!
Sie haben noch gar nicht untersucht!
Eine Alterswarze, herrje! Nun zeigen Sie schon!
Das ist eine Warze?
Ja! Die werde ich entfernen!
Nein, die ist harmlos; die will ich behalten!
Zum Teufel, wozu sind Sie denn gekommen?
Die Antwort bleibe ich schuldig
und entziehe mich ärztlichem Zugriff
durch Flucht nach draußen.
Die Wolken weichen soeben zurück,
geben den Blick auf die Sonne frei,
es wird hell.
Montag, 14. Juli 2025
Sonntag, 13. Juli 2025
Kriegführung mittels Lüge
Synonyme dafür sind:
False report
Fake news
False alarm
Misreport
Hoax
Lie ist ungebräuchlich, denn der Wahrheit zu nah.
Samstag, 28. Juni 2025
Freitag, 27. Juni 2025
E-Mail an den Wolf bzw. Voicemail
„Ihre Nachricht wird an Wolfs Mail weitergeleitet“, verspricht mir mehrmals wöchentlich eine undeutlich schnarrende, KI-generierte Stimme, wann immer ich einen nicht anrufbaren Menschen anzurufen versuche. Die Aussicht auf Datenmissbrauch durch einen mir unbekannten Wolf allerdings hält mich stets aufs Neue davon ab, dem Telefon meine Botschaft anzuvertrauen.
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